Vorsichtig landete ich mit Saphir vor dem Hort. Elegant stieg ich von ihr runter. Wir beide betraten den Hort. Natürlich erkannten die Wächter Drachen mich und ließen mich durch. Es waren nicht die ersten Eier von Saphir. Jedoch war es jedes Mal wie ein Wunder. Bei den Eiern angekommen schaute ich mir die wunderschön blauen Eier von Saphir an.Jedesmal mein ganzer stolz meinte Saphir zufrieden in meinem Kopf.

Saba sah sich aufmerksam und mit einem neugierigen Blick um, während sie der Frau folgte. Im Gegensatz zu diesem Baldrian - seltsamer Name, hatte sie ihr ihren Namen nicht genannt, und Saba wollte nicht noch einmal nachfragen. Bei ihrer Frage lächelte sie. "Ich denke, ja", erwiderte sie möglichst sicher und wartete ungeduldig darauf, hineingehen zu können. Gespannt trat sie hinter der Frau in den Hort und spannte sich kurz an, als mehrere Drachen herauskamen. Doch sie zogen sich schnell wieder zurück, und kaum fiel Sabas Blick auf die Eier, hatte sie sie vergessen. Eigentlich hatte sie vorgehabt, sich alles genau anzusehen, doch das war vergessen. In ihrem Blickzentrum schien sich nur noch eine Sache zu befinden, und das war ein weißes Ei mit blauen Mustern, das etwas weiter hinten in der Höhle war. Ohne auf ihre Umgebung zu achten, trat sie näher, als würde sie magisch davon angezogen. Sie konnte sich nicht einmal wirklich Gedanken darüber machen, wieso es so war, zu sehr war sie darauf fixiert. Sobald sie das Ei erreicht hatte, ging sie in die Hocke und streckte die Hand vorsichtig aus. Sie legte sie sanft auf dem Ei ab, dass sich warm und glatt anfühlte. In dem Moment, in dem sie die Schale berührte, bekam diese jedoch einen Sprung, und sie riss schnell die Hand zurück. Gleichermaßen erschrocken und gebannt beobachtete sie, wie die Risse sich immer mehr ausbreiteten und kleine Stücke der Schale absprangen. Kurz fragte sie sich, ob sie jetzt Ärger bekam, doch den Gedanken vergaß sie schnell, als sich ein kleiner, weiß-blauer Kopf aus dem Ei schob und sie mit großen Augen musterte. Ehe sie noch irgendwas tun konnte, kletterte der kleine Drache aus dem Ei und stellte sich neugierig vor ihr auf die Hinterbeine. 'Wie süß!', schoss es Saba durch den Kopf. Dann kam der Drache näher und stupste sie mit der Schnauze am Hals an. Ein leichter Schmerz flammte an der Stelle auf, so als hätte er sie gebissen. "Hey!", beschwerte sie sich, doch er stupste sie nur erneut an und schmiegte dann seinen Kopf an ihre Halsbeuge, sodass Saba ihn nicht wegschieben wollte. Plötzlich durchzuckte Saba ein deutliches Hungergefühl, von dem sie sich aber irgendwie sicher war, dass das nicht von ihr kam, sondern von dem kleinen Wesen, das sich gerade an sie kuschelte. Etwas ratlos sah sie zu der Frau hinüber, die sie hergebracht hatte und deren Gegenwart ihr jetzt erst wieder einfiel. "Ähm... Gibt es hier irgendwo was zu essen?", fragte sie nach und überlegte, dass sie sich wohl auch um die Bisswunde an ihrem Hals kümmern sollte. Böse sein konnte sie dem Drachen aber nicht deswegen.

Saba nahm erleichtert das Fleisch entgegen. Als der kleine Drache bemerkte, dass es Essen gab, hörte er auf, mit ihr zu kuscheln, und stellte sich wieder auf seine vier Beine. Saba hielt ihm das Fleisch hin, doch der Kleine schnüffelte nur kurz daran und wandte dann enttäuscht den Kopf ab. "Ähm... Er scheint es nicht zu mögen", bemerkte Saba und sah die Frau neben sich etwas ratlos an. Als sie ihren Namen nannte, huschte ein Ausdruck der Erkenntnis über Sabas Gesicht, aber sie war gerade zu abgelenkt, um sich groß darüber Gedanken zu machen, wer da neben ihr saß.

Saba starrte Aralia kurz sprachlos an. "Das ist ein Scherz, oder?", fragte sie dann kritisch nach, denn das kam ihr doch sehr seltsam vor. Derweil stupste das Drachenmädchen auffordernd ihr Knie an, und wieder spürte Saba ein deutliches Hungergefühl, obwohl sie selbst sicher keinen Hunger hatte. Aralias Worte brachten sie zum Lächeln. "Ich darf ihr einen Namen geben?", fragte sie erfreut nach, nur um sicher zu gehen. So ganz verstand sie nicht, was hier vor sich ging, aber dass das Drachenmädchen bei ihr geschlüpft war und sie zu mögen schien, war für Aralia offenbar Grund genug, sie in die Schule aufzunehmen, und das reichte ihr fürs Erste.

"Ich glaube, das wäre hilfreich", meinte Saba langsam und reichte ihr das Fleisch. Ihr war das Ganze doch sehr suspekt und sie war sich immer noch nicht sicher, ob sie nicht doch irgendwie auf den Arm genommen wurde. Bei Aralias nächsten Worten durchzuckte sie ein plötzliches Gefühl der Freude, und sie sah strahlend zu dem kleinen Drachenmädchen. Sie wusste selbst nicht, wieso sie darüber so glücklich war, denn normalerweise scheute sie sich vor Verpflichtungen und Bindungen eher, und sie hatte ja nie damit gerechnet, wirklich eine Reiterin zu werden. Doch das hier fühlte sich einfach richtig an, und der Kleinen schien es genauso zu gehen, jedenfalls war sich Saba sehr sicher, dass ihre Augen zufrieden funkelten. "Na gut, also... Wie wäre es mit... Ava?" Sofort verspürte sie eine starke Ablehnung und schüttelte den Kopf. "Nein... Xenia? Laila? Eli?" Jedes Mal verwarf Saba den Namen wieder, weil sie sich in dem Moment, in dem sie ihn aussprach, irgendwie sicher war, dass das Drachenmädchen ihn nicht mochte, auch ohne dass dieses irgendein Zeichen gab. Schließlich fiel ihr ein Name ein, den sie einmal in einem Buch gelesen hatte und der in irgendeiner fremden Sprache 'Mond' bedeuten sollte. Was sie bei der hellen Färbung des Drachen irgendwie passend fand. "Ithil?", schlug sie also vor, und sofort stieg ein zufriedenes Gefühl in ihr auf und der Drache gluckste zufrieden. Sie lächelte und streckte dann vorsichtig die Hand aus, um ihr sanft über den Kopf zu streichen. "Ithil also", wiederholte sie, und Ithil schloss zufrieden die Augen und brummte zustimmend.

Saba beobachtete Aralia genau. Sie hatte es also wirklich ernst gemeint, und Ithil stürzte sich sogleich auf das Essen in ihrer Hand. "Gut zu wissen", bemerkte Saba mit einem kleinen Grinsen und fragte sich kurz, worauf sie sich hier eigentlich eingelassen hatte. Dabei strich sie vorsichtig über die Stelle, an der Ithil sie gebissen hatte, und bemerkte, dass es sich ziemlich komisch anfühlte, nicht blutete und auch nicht mehr wirklich weh tat. Sie nahm sich vor, so bald wie möglich nachzusehen, was dort war. "Und wie geht es jetzt weiter?", wollte sie dann wissen. Ihre Streicheleinheiten hatte sie unterbrochen, während Ithil gegessen hatte, und wurde jetzt auffordernd von dieser angestupst, sodass sie weiter machte.

Neugierig musterte Saba das Mal, das Aralia ihr zeigte. Das hatte sie jetzt also an ihrem Hals? Sie beschloss, sich ihre Fragen für später aufzuheben. Bei Aralias Aufforderung stand sie auf und hob Ithil vorsichtig auf ihren Arm. Sofort erfüllte sie eine tiefe Zufriedenheit, und sie musste lächeln, während Ithil sich an sie kuschelte. Sie folgte Aralia nach draußen und schrak kurz zusammen, als sie sich plötzlich einem riesigen Drachen gegenüber sah. "Hallo", begrüßte sie ihn zögerlich, nachdem sie ihre Stimme wiedergefunden hatte, während Ithil selbst ziemlich unerschrocken wirkte und den großen Drachen neugierig anblickte.

Nachdem wir uns inruhe die Eier angeschaut hatten. Eins war Blau mit weißen Streifen und ein anderes hatte wiederum grüne Flecken. Saphir und ich verließen den Hort übers Wasser.
=> Wohnheim, Arianas Wohnung