allgemeine Drachenkunde


Drachen gehören nach dem Stand unseres Wissens zum Zweig der Sauropsida, wobei sie zwischen den Reptilien und den Vögeln einzuordnen sind, wobei diese Zuordnung, durch ihren magiegeprägten Hintergrund schwierig ist. Ihr Körperbau erinnert äußerlich stark an den der größeren Warane, mit einem langen Schweif, tonnenartigen Rumpf und langestreckten Hals mit teils massigem, spitz zulaufenden Kopf. Ihre Außenhaut ist ebenfalls von einem harten Schuppenpanzer bedeckt, unter dem sich eine ledrige Unterhaut befindet. Die Krallen sind oft lang und gekrümmt, wohingegen die Zähne unterschiedliche Formen annehmen können, wobei die meisten Arten ein homodontes Gebiss aus scharfen Reißzähnen besitzen.Zudem besitzen die meisten Arten stachelartige Fortsätze auf dem Kopf, oft auf Höhe der Schläfen ansetzen, sowieo ein mit Dornen- oder Keulenartigen Fortsatz besetztes Schwanzende, welches oft als Waffe dient. Das markanteste Merkmal sind jedoch wohl die sekundär evolvierten Flügel, die den neusten Erkenntnissen nach das Ergebnis von mutierten Schultergelenkgürteln, bzw. Wirbeln sind. Diese Erkenntnisse der sekundären Entstehung basieren auf der Tatsache, dass es im basalen Bereich der Drachen, der Erddrachen, nicht selten vorkommt, dass keine Flügel, beziehungsweise deren Ansätze vorhanden sind. Die Flügel selbst basieren auf einer kombinierten Mutation der Wirbel, der Brustmuskeln, des Sternums und des Schultergelenkgürtel samt Armen, sodass bei beflügelten Drachen aus einem oder gar mehreren Rückenwirbeln ein zweiter, dritter, etc. Schultergürtel entsteht, an dem die Arme, beziehungsweise Flügel entstehen. In Untersuchungen von bereits im Ei gestorbenen Drachenembryonen, wurde festgestellt, dass die Flügel aus den gleichen, entsprechenden Knochen eines ihrer Vorderläufe aufgebaut sind, wobei jedoch das Handgelenk und die Finger, beziehungsweise Zehen im Laufe der Entwicklung verschmelzen, weshalb Drachen nur eine eingeschränkte Kontrolle über diese Extremitäten besitzen. Gleichzeitig vergrößert sich das Sternum bei Drachen mit Flügelmutation, und ermöglicht einen besseren Ansatz für die ebenfalls vergrößerte Brustmuskulatur. Die Flügelhäute hingegen bestehen aus einer vergleichsweise feinen, wenn auch ledrigen Haut, die extrem gut durchblutet wird und neben ihrer Auftrieb gewährenden Arbeit ebenso zur Regulation der Körpertemperatur genutzt wird. Hierbei sei jedoch erwähnt, dass es aus physikalischer Sicht trotz der Anpassungen und Mutationen des Drachenkörpers nicht möglich sein sollte, ein solch massiges Lebewesen in die Lüfte zu befördern. Daher wird stark vermutet, dass sich Flügeldrachen ihrer natürlichen Magie unbewusst bedienen, um ihr Körpergewicht und Luftwiderstand zu reduzieren, wobei der Mechanismus dafür noch nicht abklärend erforscht wurde, auf Grund des magischen Hintergrunds. Als letzter Punkt der äußerlichen Merkmale seien nun hier die Augen erwähnt, die bei den meisten Drachen außerordentlich gut entwickelt sind und in ihrer Sehkraft noch weite über denen eines Adlers liegen. Ebenso wie die Vögel besitzen auch sie ein drittes Augenlid, welches von der Seite über das Auge fährt und dieses somit reinigt und feucht hält.

Nun zu den Körperinternenmerkmalen. Wie Vögel gehören sie zu den homoiothermen Tieren, sprich sie können ihre Temperatur selbstständig aufrechterhalten und regulieren. Dies scheint jedoch im Fall der Drachen zumindest leicht eingeschränkt zu sein, da viele Arten es trotzdem bevorzugen lange Sonnenbäder zu nehmen und die Kälte meiden, jedoch sind die Forschungen hierzu noch im Gange. Doch vor allem an den inneren Organen zeigt sich der Grund, weshalb man die Drachen zwischen den Reptilien und den Vögeln einordnen muss. Denn ihr innerer Aufbau gleicht eher dem der Vögel, als dem der Reptilien. So besitzen sie etwa eine hochentwickelte Lunge und Luftsäcke, ein Herz, das dem der Säuger und Vögel gleicht, einen Kropf, einen Kaumagen und im Falle der Winddrachen hohle Knochen. Noch dazu, sind ihre Eier ebenfalls mit einer gehärteten verkalkten Außenschicht, mit gegebenenfalls weiteren Einlagerungen, versehen, nicht wie die ledrige Hülle bei Reptilien. Sie besitzen Kloaken, weshalb das Geschlecht durch Menschen nur schwer zu erkennen ist, sollte man nicht über die nötigen Kenntnisse über den äußeren Geschlechtsdimorphismus der jeweiligen Art Bescheid wissen. Andere Drachen hingegen können jedoch bereits sofort nach dem Schlupf das Geschlecht erkennen, was offensichtlich an geschlechtsspezifischen und Artenübergreifenden Duftstoffen liegt, die der Körper verströmt. Hierbei sei vermerkt, dass der Geruchssinn aller Drachen extrem stark ausgeprägt ist und sämtliche anderen Geruchssinne im Tierreich übertrifft. Einer der Gründe dafür, ist ein zusätzliches Jacobson-Organ am Gaumen der Mundhöhle, zusätzlich zu dem primären vomeronasalem Organ in ihren Nüstern, besitzen, welches sie wie mit Hilfe ihrer Zunge nutzen können. Ein weitere Faktor scheint jedoch magischer Natur zu sein, allerdings ist dies nur schwer zu untersuchen. Ihr Kehlkopf hingegen ist dagegen fast schon primitiv ausgebildet, weswegen es ihnen nicht möglich ist, die menschliche Sprache zu imitieren. Allerdings umgehen sie dieses Problem, durch eine ausgeprägte Affinität für Telepathie, die sie auf Grund ihrer natürlichen Magiebegabung nutzen können.

Grundsätzlich werden die Drachen in vier große Familien getrennt, den Erddrachen (Geodesdrakonae), den Feuerdrachen (Pyrdrakonae), den Wasserdrachen (Hydraknoae) und den Winddrachen (Anemosdrakonae).

Drachenkunde - Feuerdrachen

Die Feuerdrachen (Pyrdrakonae) sind eine der vier großen Familien der Drachen und unterscheiden sich von ihren Verwandten in mehrerlei Hinsicht. Sie gehören mit zu den mittelgroßen Drachen, mit einer durchschnittlichen Schulterhöhe von ungefähr neun Metern, einer Kopf-Schwanz-Länge von circa 22 Metern und einer Flügelspannweite von etwa 17 Metern bei adulten Tieren. Jedoch gibt es hierbei, wie bei jedem anderen Tier große Abweichungen zwischen den einzelnen Gattungen und Arten, sodass es teils größere, aber auch deutlich kleinere Feuerdrachen gibt. Grundsätzlich besitzen alle Feuerdrachen in der Regel ein rötliches Schuppenkleid, das sich jedoch stark in Nuancen und Kontrast unterscheiden kann. So gibt es unter anderem ziegelrote Feuerdrachen, wohingegen auch Exemplare mit solch dunklen Rottönen existieren, dass sie praktisch als schwarz für das menschliche Auge gesehen werden. Sie gehören zu den Flügeldrachen, mit den bereits zuvor erklärten Mutationen und besitzen meist nur ein Paar Flügel, mit gewissen Ausnahmen, die dann jedoch auch meist Hybriden aus Wind- und Feuerdrachen darstellen.

Ihr Schuppenkleid selbst ist in Sachen Schutz vor physischen Einwirkungen in der Regel nichts besonders und vergleichbar mit dem Schutzfaktor der Wasserdrachen. Jedoch haben sie die besondere Eigenschaft, hitzeabweisend zu sein, was darauf beruht, dass sie extrem schlechte Wärmeleiter sind und an ihrer Verbindung zur Unterhaut verdickte Stellen aufweisen, die die Restwärme in den meisten Fällen absorbieren. Auch die Unterhaut selbst ist stark verdickt und im höchsten Maßen feuer- und hitzeresistent, was jedoch nicht vollständig für die Flügelhaut gilt, da ansonsten ein funktionierender Wärmeaustausch nicht möglich wäre. Lediglich die nach außen hin gerichtete Seite besitzt das verstärkte Epithelgewebe, wohingegen die Innenseite sehr zart und gut durchblutet ist. Alledings sei hierbei vermerkt, dass es auch hier zusätzliche Mutationen gibt, wodruch bestimmte Arten eine Art “Gefieder“ auf den Flügeln besitzen, die jedoch deutlich starrer und nicht vergleichbar mit den Federn von Vögeln sind. Der Zweck dieses Gefieders ist noch nicht näher erforscht, scheint jedoch zum jetzigen Stand eher einen rein optischen Effekt zu bieten.

Dies alles sind nötige Anpassungen an ihre Fähigkeit Flammen zu speien, die sie sich mit ihren Verwandten, den Winddrachen, teilen, wobei die von Feuerdrachen produzierten Flammen um den durchschnittlichen Faktor 10 heißer sind. Diese Fähigkeit basiert auf einer äußerst interessanten Mutation ihres Kropfes. Dieser ist bei ihnen nicht mit dem Verdauungstrakt, sondern mit der Trachea, beziehungsweise dem Rachen verbunden. Diese Schnittstelle sitzt knapp oberhalb des Kehlkopfes, direkt über dem Zugang der Trachea. Der Kropf selbst weist ungewöhnlich viele seröse exokrine Drüsen auf, die ein dünnflüssiges, schwefelsaures Sekret absondern, welches eine gelbbräunliche Grundfärbung besitzt. Zusätzliche Drüsenzellen sondern außerdem spezifische Metallionen ab, die sich von Art zu Art unterscheiden. Dieses dünnflüssige, mit Metallionen versetzte Sekret ist eine schwer entflammbare Flüssigkeit, die jedoch, wenn einmal entzündet, mit einer absurd hohen Temperatur mehr oder minder rasch verbrennt, was den Feuerdrachen ihren charakteristischen Flammenatem verleiht. Bei Kontraktion der umgebenden Muskeln wird das Feuerdrüsensekret* über einen Gang in den Rachen geleitet und dort mit einem gewaltigen Atemstoß aus dem Maul katapultiert, wie aus einer Spraydose, wodurch die Flüssigkeit fein in der Luft verteilt ist und optimal verbrennen kann.

Zur Entzündung, des nur schwer entflammbaren Sekrets, bedienen sich die Drachen ihrer natürlichen Magie, die sie zu diesem Zwecke instinktiv nutzen. Dieser Mechanismus ist willentlich gesteuert, weshalb Feuerdrachen nicht bei jedem Atemzug Feuerspeien. Die Flammenfarbe ist dabei abhängig von den gelösten Metallionen, zum Beispiel eine ziegelrote Färbung bei Calcium, oder aber hellblaue bis silber-weiße Flammen bei Aluminium. Das durchschnittliche Volumen des Sekrets im Kropf beträgt 1,5 Liter bei adulten Tieren und variiert je nach Art und Größe.

Da die Flüssigkeit bereits im Maul entzündet wird, besitzen Feuerdrachen, ebenso wie ihre Verwandten, die Winddrachen, einen besonderen, sehr viskosen Speichel, der ihren ganzen Rachen und die Mundhöhle auskleidet und hitzeabweisende und zusätzlich kühlende Eigenschaften besitzt. Jedoch konnte bei Untersuchungen keine Besonderheiten in der chemischen Zusammensetzung festgestellt werden, die diese Eigenschaften erklären würde, weshalb angenommen wird, dass der Schutz magischer Natur ist. Nichtsdestotrotz sei hierbei vermerkt, dass Feuerdrachenspeichel verwendet werden kann, um insbesondere Stoffe zu imprägnieren, sodass diese nicht entflammbar sind und selbst dem Drachenfeuer widerstehen können, was sich vor allem Schmiedemeister zu nutze machen, aber auch vereinzelte Reiter mit großen Umhängen, die sie als Schutz um sich werfen können. Ein ähnlicher Effekt kann mit Feuerdrachenschuppen, oder ihrer Unterhaut erzielt werden, wobei dies moralisch gesehen für die meisten Reiter inakzeptabel ist, es sei denn, ihr Drache vermacht ihnen ein paar seiner ausgefallenen Schuppen, die sich ohnehin in einem dreijährigen Zyklus erneuern.

Ein Nebeneffekt dieser erhöhten Speichelproduktion ist die Tatsache, dass er ihnen bei gefletschten Zähnen oft über die Lippen fließt und einen hungrigen, beziehungsweise vor Wut schäumenden Ausdruck verleihen, der jedoch in den meisten Fällen nicht gewollt, aber durchaus erwünscht ist.

Das Sozial- und Brutverhalten gleicht den anderen Drachenarten, wobei bei den meisten Feuerdrachen, eher die Männchen dominant sind und teils äußerst rabiat um Weibchen balzen. Auch kommt es nicht selten vor, dass läufige Weibchen regelrecht von mehreren Männchen gejagt werden. Sollte sich jedoch ein Paar gefunden haben, bleiben sie sich meist einige Jahre treu, wenn nicht gar ein Leben lang. Dennoch besitzen die meisten Feuerdrachen einen sehr hitzigen und eher aggressiven Charakter, der teilweise zu zerstörerischen Veranlagungen führt. Allerdings stehen sie ihren Partnern in der Regel aufopferungsvoll zur Seite und sind sehr fürsorgliche, wenn auch rabiate Eltern.

*Addendum Feuerdrüsensekret: Nach neusten Erkenntnissen der Forschung gibt es eine weitere Mutation des Kropfes, welche diesen auf ungewöhnlich große Proportionen anwachsen lässt, sodass er bei bestimmten Drachenarten bis hinunter über den gesamten Brustbereich ausgeweitet wird und sogar eine eigenes Gefäßsystem zu besitzen scheint, das offenbar aus dem Lymphsystem abgeleitet wurde. Bei dieser Mutation ist das Feuerdrüsensekret deutlich dickflüssiger als gewöhnlich und besitzt eine gelbrote fluoreszierende Farbe, die auf Außenstehende den Eindruck erweckt, es würde Lava, beziehungsweise Magma durch die Brust des Drachens fließen, da zudem die mutierten Gefäße durch die Unterhaut und die Schuppen scheinen. Das Sekret selbst besitzt besondere Eigenschaften, die es stark von dem der gewöhnlichen Feuerdrachen abgrenzt. Zum einen ist es durch seine Viskosität nicht möglich als feines Aerosol ausgestoßen zu werden, weshalb es eher einem Schwall an Flüssigkeit gleicht, wie beim Erbrechen. Zum anderen reagiert es extrem exotherm bei Kontakt mit dem Sauerstoff in der Luft, was die Flüssigkeit auf Temperaturen von etwa 1.100 °C erhitzt. Es wird vermutet, dass die natürliche Magie der Drachen dabei eine zusätzliche Rolle spiel, da das Sekret selbst bei diesen Temperaturen nicht vollständig verdampft, sondern tatsächlich lavaähnliche Eigenschaften annimmt und mühelos Gestein aufschmelzen kann bei längerem Kontakt. Es ist höchste Vorsicht bei diesen mutierten Drachen geboten, da ihr Sekret durch die Dickflüssigkeit gut auf Oberflächen haften bleibt und extremste Verbrennungen mit Todesfolge hervorrufen kann, wenn es nicht sofort mit Magie entfernt wird. Zudem sind die entstehenden Schwefeldämpfe hochgiftig. In der Literatur und im Volksmund werden diese Mutanten als “Lavadrachen“ bezeichnet.

Drachenkunde - Winddrachen


Die Winddrachen (Anemosdrakonae) sind eine der vier großen Familien der Drachen und unterscheiden sich selbstverständlich auch erheblich von ihren Verwandten. Sie gehören zu den kleinen bis maximal mittelgroßen Drachen, mit einer durchschnittlichen Schulterhöhe von 6 Metern, bei einer Kopfhöhe von etwa 8 Metern bei voll gestrecktem Hals, sowie einer Kopf-Schwanz-Länge von ungefähr 14 Metern und einer Flügelspannweite von 16 Metern. Ihr Körperbau selbst ist dabei deutlich schlanker und filigraner als der der anderen Drachen, mit einer proportional gesehen extrem großen Flügelfläche. Ihr Schwanz endet zudem oftmals in einer Art abgeflachten, dreieckigen Segel,welches ihnen bei schnellen Richtungswechseln im Flug hilft. Mehrere Paar Flügel sind auch keine Seltenheit, wobei natürlich in allen Aspekten Ausnahmen die Regel bestätigen. Man trifft sie meist in helleren Farbtönen an, aber auch mehrfarbige oder dunkle Schuppenpanzer sind keine völlige Seltenheit. Hybriden sind in der Regel nur mit Wasser- oder Feuerdrachen möglich, allein durch die physischen Gegebenheiten der Eltern. Wind-Erd-Hybride sind daher überaus selten und wenn dann meist mit einem Erddrachen als Mutter vorzufinden.

Ihr Schuppenkleid bietet weitaus weniger physischen Schutz als das der anderen Drachen, da ihre Schuppen weitaus dünner und zarter sind, um Gewicht einzusparen. Außerdem sind sie deutlich kleiner, oftmals nicht größer als zwei Fingerkuppen zusammen, wodurch jedoch natürlich einfach ihre Anzahl steigt. Der Vorteil davon ist jedoch eine gesteigerte Beweglichkeit, da ihre Schuppen deutlich einfacher übereinandergleiten und nicht ineinander verkeilen. Jedoch verschleißen sich die Schuppen durch ihre geringere Stabilität schneller als bei anderen Drachen, weshalb Winddrachen rund ums Jahr Schuppen verlieren, die jedoch rasch, binnen weniger Tage, nachwachsen. Als Anmerkung sei hierbei gesagt, dass es für Rüstungsbauer ein großer Anreiz ist, Winddrachenschuppen zu verwenden, da sie immer noch einen guten Schutz gegen gewöhnliche Schwertstreiche bieten und gleichzeitig oft weniger wiegen, als der Stoff der Rüstung selbst, in die sie eingenäht werden. Da Winddrachen regelmäßig Schuppen verlieren ist es auch kein Problem genug davon zu bekommen, ohne moralisch bedenkliche Taten zu begehen.

Ihre Krallen stellen ebenfalls eine Besonderheit dar. Sie sind, proportional gesehen, deutlich größer, als bei den anderen Drachenarten und sie oft rasiermesserscharf, wodurch sie an ungeschützten Personen ernste Wunden reißen können, die selbst mit Hilfe von Magie nicht einfach zu versorgen sind, da meist mehrere große Blutgefäße durchtrennt oder angeschlitzt werden. Die Krallen stoßen allerdings bei Knochen oder mittlerer Rüstung an ihre Grenzen, weswegen Winddrachenküken schon sobald wie möglich erlernen, die Schwachpunkte ihrer Gegner zu erkennen und auszunutzen. Dennoch ist es ihnen zum Beispiel praktisch unmöglich die meisten Erddrachen überhaupt anzukratzen, solange sie nicht ihre Augen erwischen. Allerdings ist der physische Kampf auch nicht im geringsten ihr Metier.

Die große Einzigartigkeit besteht jedoch in ihren hohlen Knochen, mit Hilfe derer sie, zusammen mit ihrem klein gehaltenen Körperbau etliches an Masse im Vergleich mit ihren Verwandten einsparen. Sämtliche ihrer Knochen, jedoch nicht alle, sind hohl und mit Luftsäcken gefüllt, die ihnen als weiteren Vorteil eine bessere Atmung in großen Höhen und unter Anstrengung ermöglichen. Durch diese Eigenschaft ihres Skeletts, sind sie die wahren Meister des Himmels und können größere Strecken und in höheren Gefilden unterwegs sein, als sämtliche andere Drachen. Es wird davon ausgegangen, dass ihre hohlen Knochen parallel zu denen der Vögel entstanden, wobei dies nur schwer nachzuvollziehen ist, da bis heute nicht gänzlich geklärt wurde, woher die Drachen kamen. Ein großer Nachteil dieses Typ Skeletts ist jedoch, dass sie dadurch sehr anfällig gegen stumpfe Gewalteinwirkungen sind, da ihre Knochen selbstverständlich deutlich weniger stabil sind.

Als eine Art Ausgleich haben die Winddrachen jedoch zwei weitere defensive und offensive Mechanismen. Zum einen besitzen sie eine ähnliche Mutation ihres Kropfes wie die Feuerdrachen (* Für Erklärung siehe Eintrag „Drachenkunde – Feuerdrachen“). Der Unterschied besteht jedoch darin, dass die entstehenden Flammen um einiges kälter sind, als die ihrer Verwandten, immer noch heiß genug ernsthafte Verbrennungen anzurichten, aber bei weitem nicht so verheerend und langanhaltend, da ihr Kropf zur Gewichtsersparnis sehr klein gehalten ist und lediglich im Durchschnitt 200 ml des Feuerdrüsensekrets beinhaltet bei adulten Tieren. Der zweite Mechanismus ist in dieser Hinsicht deutlich effektiver, wenngleich auch schwerer wissenschaftlich zu erklären. Winddrachen besitzen die Fähigkeit mit ihren Flügelschlägen starke Winde in Sturmstärke zu erschaffen, die selbst noch einen gestandenen Mann Mühe bereiten, sich auf den Beinen zu halten. Rein physisch gesehen, ist es unmöglich für sie, einen derartigen Wind zu erzeugen, trotz ihrer großen Flügelfläche, weswegen die Vermutung nahe liegt, dass sie sich bei der Erzeugung ihrer natürlichen Magie bedienen, wenn auch unbewusst. Es ist jedoch ihre effektivste Waffe sich gegen andere Drachen zu erwehren, da sie es durchaus schaffen können, ihren Kontrahenten mit entstehenden Luftturbulenzen zum Absturz zu bringen, wodurch dieser ein leichtes Ziel abgibt und gegebenenfalls bereits durch den Sturz selbst außer Gefecht gesetzt wird.

Ihr Sozialverhalten ähnelt in den Grundzügen stark denen der anderen Drachen. Nur ist keines der Geschlechter von sich aus dominant, weswegen sowohl Weibchen, als auch Männchen zu einer Balz ansetzen können, falls sie einem interessanten Partner begegnen. In der Regel bleibt sich das Pärchen jedoch nur bis zur Eiablage treu. Zu diesem Zeitpunkt verscheucht das Weibchen wohl aus Instinkt das Männchen aus dem gemeinsamen Nest, meist ohne Gewaltanwendung, woraufhin das Männchen allerdings noch in der Nähe bleibt und vehement das Revier gegen Eindringlinge verteidigt. Jedoch verlässt er seine Brutpartnerin drei Wochen nach dem Schlupf vollständig. Sollten sich Mutter und Vater zu einem späteren Zeitpunkt erneut begegnen sind sie sich meist freundlich gesinnt und unter Umständen kommt es sogar zu einem weiteren Balztanz. Selten kommt es auch vor, dass sich Paare für ein Leben lang finden, aber diese Pärchen bilden eine sehr unwahrscheinliche Ausnahme. In der Regel besitzen Winddrachen einen überaus treuen und verspielten Charakter, der aber auch teilweise sehr launisch und auch ins fiese übergehen kann.

Drachenkunde - Wasserdrachen

Die Wasserdrachen (Hydrakonae) sind eine der vier großen Familien der Drachen und besitzen die wohl größten Unterschiede im Vergleich mit ihren Verwandten. Sie werden in zwei Gruppen unterteilt, in die näher an der Basis sitzenden Wasserdrachen, mit noch relativ gewöhnlichem Körperbau (im Volksmund als "westliche Wasserdrachen" betitelt, auf Grund alter Schriften und Beschreibungen des Körperbaus in uralten Mythen der westlichen Kulturen) und den schlangenartigen Wasserdrachen, mit stark angepassten Körpern (im Volksmund gerne als "asiatische Drachen" verschrien, auf Grund alter Texte dieser Kulturen).

Die westlichen Wasserdrachen besitzen durchschnittlich eine Schulterhöhe von sechs Metern, bei einer Kopf-Schwanz-Länge von etwa 15 Metern und einer Flügelspannweite, falls vorhanden, von etwa elf Metern. Von ihren Proportionen ähneln sie eher den kleineren Winddrachen, mit einem eher schlanken, stromlinienförmigen Körperbau, wobei oft ihre Brust auffällt, die meist in ihrer Form entfernt an den Bug eines Bootes erinnert. Auch ihr Schwanz besitzt meist einen paddelähnlichen Aufbau, um Vortrieb beim Schwimmen/Tauchen zu geben.
Im Gegensatz dazu besitzen die asiatischen Wasserdrachen einen, wie bereits erwähnt, schlangenartigen Körperbau mit stark zurückgebildeten Vorder- und Hinterläufen, die bei einigen Arten sogar vollkommen nach Außen hin unsichtbar sind. Daher ist ihre Schulterhöhe von durchschnittlich 2 Metern nur sehr gering, bei einem Körperdurchmesser von etwa 1,5 Metern bis hin zu 2,5 Metern zur Körpermitte hin und einer durchschnittlichen Kopf-Schwanz-Länge von ungefähr 25 Metern. Einige Arten besitzen zudem lange Barteln knapp unterhalb der Nüstern, die bis zu vier Meter Länge erreichen können, je nach Art. Der Zweck ist noch nicht vollständig erforscht, aber es wird angenommen, dass es sich um eine sensorische Extremität handelt, die frei beweglich ist und zahlreiche chemische und mechanische Rezeptoren besitzen um Beute aufzuspüren, oder aber einfach nur die Umgebung im Auge zu behalten. Flügel sind bei ihnen seltener anzutreffen, als bei ihren Verwandten, aber wenn, dann sie durchschnittlich 18 Meter in der Spannweite und von äußerst filigraner Natur, um sie eng an den Körper anlegen zu können, damit sie keinen unnötigen Widerstand im Wasser hervorrufen. Gemein habe beide, dass sich ihre Flughöhe auf maximal 30 Meter beschränkt, genauso wie ihre Ausdauer im Flug meist deutlich geringer ist, als die anderer Drachen und werden in diesem Aspekt nur noch von den Erddrachen unterboten. Auch das Schwanzende der asiatischen Wasserdrachen ist in ihrer Evolution zu einem platten, aber breiten Fächer mutiert, der für einen exzellenten Vortrieb im Wasser sorgt, genauso, wie der restliche Schwanz ebenfalls stark abgeflacht und in die Höhe gezogen ist, vergleichbar mit dem der Seeschlangen.
Alle Wasserdrachen besitzen zudem stark ausgeprägte Schwimmhäute zwischen ihren Zehen, wobei sich vor allem die asiatischen Wasserdrachen eher auf ihr Schwanzpaddel verlassen, als ihre stark zurückgebildeten Beine zu verwenden, im Gegensatz zu den westlichen Wasserdrachen, die beides gleichermaßen nutzen.

Der erste größere Unterschied, von ihrer Körperform einmal abgesehen, ist bei ihrem Schuppenkleid zu erkennen. Dieses ist in der Regel von einem dünnen, klaren Schleimfilm überzogen, dessen grundsätzliche Funktion es ist, den Widerstand im Wasser noch weiter zu verringern. Auch sind die einzelnen Schuppen, wie bei den Winddrachen, eher dünn und flexibel gehalten, um größtmögliche Beweglichkeit zu gewährleisten, jedoch sind sie doch etwas dicker gehalten, als die ihrer Verwandten, um den Druck der größeren Tiefen Unterwasser widerstehen zu können. Ihre Unterhaut ist gleichzeitig mit einer mehrere Zentimeter dicken Fettschicht versehen, die eine ähnliche Funktion erfüllt wie der Blubber der Meeressäuger, sprich sie dient der Abschirmung gegen die Kälte.
Als Farbe dienen oft verschiedene Blautöne, mit grauen oder weißen Abschnitten, wobei es zwischen diesen drei Hauptfarben kein grundlegendes Schema gibt, jede Art besitzt ihr eigenes Muster, mit unterschiedlichen Nuancen.
Auch völlig andere Farben sind nicht unbedingt selten zu sehen.

Des weiteren besitzen alle Wasserdrachen zwei getrennte Atemorgane, eine Lunge, wie ihre Verwandten, aber auch mehrere Kiemenbögen, die knapp hinter dem Kopf ansetzen und an der Luft unter speziell angeordneten Schuppenkränzen versteckt gehalten werden, um sie vor der Austrocknung zu bewahren. Die Regelung, welcher Kreislauf genutzt wird, läuft instinktiv ab und wird über ein äußerst kompliziertes Klappensystem im Kehlkopf gesteuert. Das ermöglicht den Wasserdrachen ihre charakteristische Hybride-Lebensweise, im Wechsel zwischen Wasser und Land. Allerdings benötigen sie dennoch regelmäßig Kontakt mit dem Wasser, da ihre Kiemen nicht für die Ewigkeit vor der Luft geschützt bleiben, weshalb man Wasserdrachen meist nur in Küstenregionen, oder in der Nähe von Flüssen und Seen antrifft, jedoch niemals tiefer im Landesinneren, ohne Zugang zu einer Eintauchmöglichkeit. Ein Wasserdrache, der gezwungen wird, für mehr als zwei Tage an der Luft zu bleiben, ist dadurch bereits starkem Stress ausgesetzt, ab dem dritten Tag bleibenden Schäden der Kiemen und spätestens am vierten Tag den vollständigen und äußerst schmerzhaften Verlust der Kiemen, der mitunter auch zum Tod führen kann, durch eventuelle Infektionen oder schwere Blutungen durch Risse. Ihre Schwimmhäute können ebenfalls rasch zu trocken werden und einreißen, was zu schmerzhaften Verletzungen, Entzündungen und Infektionen führt. Allerdings verhindern dies die meisten Wasserdrachen, indem sie diese Häute regelmäßig mit Speichel bedecken, weswegen man an Land sitzende Exemplare oftmals dabei beobachten kann, wie sie sich mit der Zunge über die Vorder- und Hinterpranken lecken, was oft als „Putzen“ missverstanden wird.

Die Hörner sind bei den meisten Arten stark reduziert, oder sogar gar nicht vorhanden, da sie im Wasser einen großen Widerstand darstellen und daher eher hinderlich bei der Fortbewegung sind, wobei es natürlich auch Ausnahmen gibt, die durchaus richtige Hornkronen ausbilden. Zudem besitzt ihre Zunge ungewöhnlich stark entwickelte Widerhaken auf der Oberseite, um wohl bei der Nahrungsaufnahme zu helfen, da Fische und andere Meeresbewohner durchaus glitschig sind und richtig festgehalten werden müssen.

Im Gegensatz zu den Wind- und Feuerdrachen besitzen sie keinen Feueratem, sondern die Fähigkeit große Mengen Wasser unter relativ großem Druck auszuspeien. Hierfür bedienen sie sich hauptsächlich einer extrem verstärkten und spezialisierten Muskulatur, die den stark vergrößerten und mutierten Kropf umschließt. Der Magen spielt hierbei nur eine unterstützende Rolle, wobei auch seine Muskulatur enorm verstärkt ist. Der Kropf kann je nach Art bis zu 400 Liter Wasser in sich Speichern, wobei der Hauptteil des Hohlorgans dabei im Torso angesiedelt ist und nicht allein im Halsbereich. Als Verbindung zum Rachen dient eine, durch Knorpelringe verstärkte, dickwandige „Wasserröhre“, die direkt über dem Kehlkopf in die Speiseröhre mündet. Wasserdrachen sind somit in der Lage große Mengen Wasser zu schlucken und in ihrem übergroßen Kropf zu speichern. Wenn gewünscht kann dieses anschließend mit einem Druck von bis zu 10 bar ausgespien werden, wobei ein noch nicht näher untersuchter Mechanismus am Schließmuskel des Kropfes dafür sorgt, dass die meisten Drachen die Größe und Intensität des Wasserstrahls willentlich regulieren können. Von einem leichten Plätschern wie aus einer Gießkanne, bis hin zum kraftvollen Strahl, der einen gestandenen Mann von den Füßen holt. Allerdings sind dabei die Reserven stark begrenzt, in welchem Fall der Magen als zusätzlicher Speicher missbraucht werden kann, wobei der entstehende Wasserstrahl deutlich schwächer ausfällt und nicht regulierbar ist, da der Drache das Wassser praktisch nur wieder hervorwürgt, nur eben in einem kontinuierlichen Strahl und nicht abgehackt. Zusätzlich dient der Kropf als eine Art Ballasttank um besser in die Tiefen abtauchen zu können, wobei ihre vergrößerte und äußerst fettige Leber für den Auftrieb sorgt, vergleichbar mit der der Haie.

Als letztes sei hierbei erwähnt, dass viele Wasserdrachenarten eine Art Echoortung besitzen, dessen Hintergründe noch gerade in der Forschung näher untersucht werden. In den Grundzügen ähnelt es dem Mechanismus der Delfine, nur noch einmal um ein hundertfaches verstärkt, was wohl an einer magischen Beeinflussung durch ihre natürliche Magie liegt, was Forschungen diesbezüglich erschwert. Sie können sich damit selbst bei völliger Dunkelheit, wie etwa in der Tiefsee, zurechtfinden und Beutetiere ausmachen, die noch mehrere Meilen entfernt sind. Zudem besitzen speziell die asiatischen Drachen, mit ihren langen Barteln, die Fähigkeit Erschütterungen im Wasser wahrzunehmen und sogar bei manchen Arten Elektrizität, wie sie etwa bei der Muskelkontraktion von Beutetieren ausgelöst wird, ein System, das bereits zuvor schon etwa bei Haien entdeckt wurde.

Das Sozial- und Brutverhalten gleicht dem der anderen Drachen, wobei weder Männchen noch Weibchen wirklich dominant sind, mit einer schwachen Tendenz zu weiblicher Dominanz. Balzkämpfe unter Männchen sind eher selten, da oftmals nur ein Männchen und ein Weibchen am gleichen Ort im Wasser anzutreffen sind, jedoch sind aufreizende Tänze im Wasser zwischen den potentiellen Partnern üblich, die sich dann meist über mehrere Stunden hinziehen, worauf dann die Paarung direkt folgt. Nach der Eiablage behüten Männchen und Weibchen das Nest gleichermaßen gegen Eindringlinge, bis zum Schlupf der Jungen, woraufhin sich der Vater zurückzieht und nur noch die äußeren Grenzen des Reviers im Auge behält und der Mutter quasi die alleinige Aufzucht überlässt. Bei manchen Arten hilft das Männchen jedoch selbst nach dem Schlupf noch weiter bis zur Eigenständigkeit der Jungtiere.
Paare bleiben sich oft ein Leben lang treu, wobei dies natürlich nicht immer der Fall ist und stark von den jeweiligen Individuen abhängt.

Die Erddrachen (Geodesdrakonae) sind eine der vier großen Familien der Drachen und bilden die ursprünglichste Gruppe aller Drachenarten. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sie sich enorm von ihren Verwandten unterscheiden. Sie sind die größten aller Drachen mit einer durchschnittlichen Schulterhöhe von 14 Metern, bei einer Kopf-Schwanz-Länge von etwa 33 Metern. Es sei hierbei erwähnt, dass der größte jemals vermessene Erddrache ein afrikanischer Erddrache namens "Grunt" ist, dessen Schulterhöhe bei 19 Metern und seine Kopf-Schwanz-Länge bei knapp über 46 Metern liegt. Flügel besitzen nur relativ wenige Arten und selbst bei diesen sind sie in der Regel sehr rudimentär gehalten, mit dicken Flügelhäuten und äußerst robusten Knochen. Nur durch ihre natürliche Magie ist es ihnen überhaupt möglich vom Boden abzuheben, wobei viele Arten ihre Flügel nur zum Wärmeaustausch nutzen, um sich abzukühlen, oder sie gar zu Grabwerkzeugen umgewandelt haben. Ihre Körper sind meist deutlich breiter und massiger, als die der anderen Drachenfamilien, was sich auch auf ihren Schweif ausweistet, der in der Regel ebenfalls kräftiger ist und als richtige Waffe dient, die der Drache wie eine Keule einsetzen kann. Meist haben Erddrachen auch eine prächtige Hornkrone auf dem Haupt, die einerseits zur Balz, aber auch als Waffe oder gar Grabhilfe eingesetzt wird. Ihre Schuppen besitzen oftmals braune Erdtöne als Farben, die von Grün über metallisches Grau bis hin zu vollkommen Obisidianschwarz gehen.

Ihr Schuppenkleid ist das stärkste aller Drachen und bietet ihnen enormen Schutz vor äußeren Gewalteinflüssen und anderen Gefahren, denen sie begegnen, wenn sie sich durch die Erde graben. Diese Eigenschaften beruhen darauf, dass sich bestimmte Mineralien, die die Drachen zu sich nehmen, in ihre Schuppen eingelagert wird, ebenso wie in ihre Knochen, was ihnen selbst vor stumpfen Traumatas großen Schutz bietet. Auch ihr Gebiss wird auf diese Weise verstärkt. Manche spezielle Arten suchen sogar explizit nach Metallerzen im Boden oder im Gestein, welches sie anschließend fressen und einlagern können, was ihre Verteidigung noch einmal extrem steigert, sodass gegen jene Arten nur noch schwerste Belagerungswaffen oder Magie eingesetzt werden können, um sie überhaupt zu verletzen. Im Durchschnitt sind jedoch alle Erddrachen gegen die meisten Klingenwaffen relativ immun, vor allem Schwerter oder Pfeile/Bolzen, die von handgetragenen Bögen/Armbrüsten verschossen werden, sind nutzlos gegen ihr verstärktes Schuppenkleid. Zudem ist auch meist ihre Unterhaut dicker und extrem zäh, um die heftigen Stöße von eventuellen Tunneleinbrüchen abzufedern. Oft ist es auch zu beobachten, dass sich über die Jahrhunderte Moose und andere niedere Pflanzen auf ihnen ansiedeln, was ihnen das aussehen eines wandelnden Berges verleiht. Es kommt nicht selten vor, das solche bewachsenen Erdrachen, als kleine Hügel missverstanden werden und sich dann unglückliche Wanderer auf ihnen niederlassen, die den Schreck ihres Lebens erfahren, wenn der Boden unter ihnen anfängt sich zu bewegen.

Viele Erddrachenarten besitzen außerdem lange, kräftige Stacheln auf Hals, Rücken und teilweise Schwanz, die aus Fortsätzen der Wirbel gebildet werden und somit quasi Knochen sind, die zur Balz oder Defensive eingesetzt werden. Bei manchen Arten sind diese Stacheln jedoch nicht derartig ausgeprägt und oftmals nur veränderte Schuppen und nicht Wirbelforsätze, was meist bei grabenden Drachenarten zu sehen ist, wohl um schwere Wirbelverletzungen zu vermeiden, sollte ein solcher Stachel verkrümmt oder gar ausgerissen werden im Tunnel.

Ein weiteres besonderes Merkmal sind ihre kräftigen Kiefer, deren Beißkraft die der anderen Drachenfamilien um Längen überragt. Es gibt sogar Berichte über bestimmte Bergdrachenarten, die in der Lage sein sollen, gehärteten Stahl zu durchbeißen, als bestünde er aus frischem Teig. Hierbei sei erwähnt, das Erddrachen, im Gegensatz zu den anderen Drachen von Art zu Art auch ein heterodontes Gebiss mit zusätzlichen Mahl- zu ihren Reißzähnen aufweißen, mit denen sie pfalnzliche Nahrung zerkleinern. Sie sind die einzige Familie der Drachen, die auch völlig herbivore Arten beherbergt, sowie omnivore und carnivore.

Ebenso sind ihre Klauen und Pranken selbst proportional größer, als die anderer Drachen, wobei die Klauen meist kürzer, aber dafür breiter und kräftiger gestaltet sind. Dies beruht auf ihrer terrestrischen Lebensweise, da die meisten Erddrachen gute Gräber sind, die in manchen Fällen ganze Tunnelnetzwerke unter der Erde erschaffen, das ihnen und ihrer Familie als Hort dient. Bergdrachen insbesondere besitzen enorm kräftig ausgebildete Klauen und Pranken, da sie sich durch Gestein graben. Hierbei sei erwähnt, dass jeder, selbst andere Drachen, es tunlichst vermeiden sollte, einen Prankenhieb von einem Erddrachen abzubekommen. Ihre Klauen sind zwar in erster Linie nicht dafür gedacht explizit als Waffe zu dienen, aber die schiere Wucht reicht in den meisten Fällen aus, um schwerste Knochenbrüche hervorzurufen und durch ihre speziellen Krallen besitzen sie ungewollt eine äußerst effektive Möglichkeit die meisten Panzerungen, wie etwa das Schuppenkleid anderer Drachen, mühelos zu druchdringen. Eine Festung als Schutz vor einem Erddrachen zu errichten, wäre so töricht, als würde man eine Burg aus Papier gegen einen Feuerdrachen erbauen.

Zudem besitzen praktisch alle Erddrachen seismische Rezeptoren überall auf ihrem Körper, die in ihrer Unterhaut sitzen und mit ihren Schuppen verbunden sind, insbesondere an den Unterseiten ihrer Pranken, an der Schnauze und im Schwanz. Diese Rezeptoren, die zusammengefasst als "seismisches Organ" bezeichnet werden, ermöglichen es den Erddrachen selbst noch kleinste Erschütterungen in ihrer Umgebund wahrzunehmen, vor allem im Boden. Die Effektivität unterscheidet sich von Art zu Art. Es gibt jene, die nur wenige dutzend Meter weit ihre Umgebung abtasten können, aber es gibt auch Berichte von Erddrachen, die Erschütterungen noch eine handvoll Meilen entfernt erspürten. Daher ist es praktisch ein Ding der Unmöglichkeit, sich an einen dieser Drachen heranzuschleichen, sollte er nicht gerade schlafen.

Zuletzt sei noch einmal kurz der Schweif näher beleuchtet, der bei vielen Arten, neben ihren Zähnen, als Hauptbewaffnung dient, um sich zu verteidigen. Er ist in der Regel um einiges dicker und muskulöser, als bei Vetreter der anderen Drachenfamilien und am Ende mit dicken Stacheln versehen, die üble Wunden reißen können. Allerdings gibt es auch jene Arten, bei denen sich das Schweifende extremst verdickt und verbreitert hat, sodass er eine gewaltige Keule bildet, wobei die Schuppen dort auch meist kräftiger ausgebildet sind. Zudem gibt es wenige Arten, deren gesamter Schwanz mit dicken Knochenplatten unter den Schuppen versehen ist, wobei sich diese Knochenplatten dann auch meist bis in den Rücken hinauf ziehen, um als zusätzlicher Panzer zu dienen. Bei diesen Arten ist der Schwanz jedoch dünner als gewöhnlich und wird eher als Peitsche, oder gar zum Greifen genutzt, da diese Drachen ein großes Maß an Feingefühl in ihrem Schweif besitzen. Unabhängig von der Form des Schwanzes ist es jedoch in jedem Falle eine verheerende Waffe, die nicht zu unterschätzen ist.

Das Sozial- und Brutverhalten gleicht im groben in etwa dem der anderen Drachen. Meist sind bei Erddrachen die Weibchen das dominante Geschlecht, die von sich aus auf Partnersuche gehen, wobei die Balz oftmals ruppig und verspielt kämpferisch ausfällt. Bei zahlreichen Arten ist zudem ein Gechlechtsdimorphismus zu beobachten, bei dem die Weibchen sichtbar größer werden, als die Männchen. In der Regel bleiben sich einmal gefundene Paare ein Leben lang treu, wobei es hierbei je nach Art auch unterschiede gibt, bei denen das Männchen nur bis zur Eiablage oder bis zum Schlupf der Jungen bei dem Weibchen bleibt und danach aufbricht. Erddrachen gehören zu den ruhigsten Drachen überhaupt und zeigen in den meisten Fällen ein sehr passives Verhalten, indem sie sich vorzeitig zurückziehen, wenn sie eine Begegnung vermeiden wollen. Es ist dennoch nicht gänzlich ungefährlich, sich einem Erddrachen in der Wildnis zu nähern, insbesondere im Schlaf, da man nie weiß, ob der Drache nicht gerade Eier/Küken bewacht und in diesem Falle äußerst aggressiv gegen Eindringlinge vorgehen würde. Trotzdem sind es meist friedliche Riesen, die Menschen niemals ohne Grund attackieren würden und sie sogar bei Gelegenheit aus Neugier begleiten, was meist eher unangenehm für den Wanderer ist, plötzlich einen solch Kolossalen Beschützen neben sich zu sehen.